In Nigeria besteht die Schulpflicht neun Jahre lang, vom 6. bis zum 15. Lebensjahr. Obwohl die Einschulungsrate mit 93 Prozent höher ist als in den Nachbarländern, geht nur etwa die Hälfte der Kinder, die eigentlich zur Schule gehen sollten, auch tatsächlich zur Schule. Trotz einer deutlichen Senkung des Bildungsbudgets von 12,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 1985 auf 4,6 Prozent im Jahr 2003 sind die öffentlichen Schulen nicht mehr in der Lage, grundlegende Lese-, Schreib- und Rechenkenntnisse zu gewährleisten. Infolgedessen ist die Zahl der privaten Bildungseinrichtungen, insbesondere in Lagos und Abuja, sprunghaft angestiegen, da die Mittelschicht eine bessere Qualität der Bildung für ihre Kinder anstrebt.
Sowohl die öffentlichen als auch die privaten Schulen, einschließlich der Universitäten, befinden sich jedoch in einem schlechten Zustand. Die Lehrkräfte sind aufgrund der niedrigen Gehälter oft demotiviert, und häufige Streiks führen zum Ausfall des Unterrichts. Diese Situation ist besorgniserregend, da sie den Kindern den Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Bildung verwehrt und ihre Chancen auf Erfolg im Leben einschränkt.